3. Sinfoniekonzert
Location
Nordhausen200 weitere aktuelle Veranstaltungen
18:00
Beschreibung
Der Schöpfungsakt hat schon viele Musiker zu Werken inspiriert: Rameau, Haydn, Milhaud, um nur einige zu nennen. Auch der Russe Andrei Petrow, Filmkomponist und Freund Schostakowitschs, gehört in diese Reihe. Sein Ballett »Die Erschaffung der Welt« setzte sich nach der Premiere am Mariinsky Theater 1971 vor allem in der Konzertfassung durch. Petrows Botschaft – Menschlichkeit – ist heute so aktuell wie damals, und auch die Musik überrascht mit Frische und Leichtigkeit.
Dass die Schönheit der Natur wiederum der Kreativität dient, zeigen Werke wie das Violinkonzert von Johannes Brahms, das im sommerlichen Kärnten entstand, dort, wo »rund um den blauen See alle Berge schneeweiß sind und die Bäume zartgrün« (Brahms). Mit diesem Konzert erneuerte der Komponist die Freundschaft zu Joseph Joachim, dem Ausnahmegeiger, der Brahms nicht nur in spieltechnischen Fragen beriet, sondern das Werk auch aus der Taufe hob. Bei uns übernimmt Albena Danailova diese Rolle, die erste Konzertmeisterin in der Geschichte der Wiener Philharmoniker.
Zurück nach Russland: Wie kaum eine zweite steht die Lebensgeschichte von Dmitri Schostakowitsch für den künstlerischen Spagat zwischen Anpassung und Selbstbehauptung in einer Diktatur. Davon erzählen seine Sinfonien, etwa die Nr. 6 mit ihren extremen Kontrasten zwischen Intimität und Extrovertiertheit, Klage und Clownerie. Mit ihr zeigte Schostakowitsch einmal mehr, dass er nicht gewillt war, sich staatlichen Vorgaben widerspruchslos unterzuordnen.
Übrigens: Nicht nur Petrow hat sich als Filmkomponist hervorgetan, auch Schostakowitsch war hierin ein Meister. Brahmsʼ Musik hingegen gelangte in diesem Genre erst nach seinem Tod zu Ruhm: 189 Male wurde sie als Soundtrack in Filmen genutzt. Sein »Wiegenlied« kommt als Spitzenreiter in über sechzig Filmen vor, gefolgt vom Ungarischen Tanz Nr. 5.
Adresse
Theater Nordhausen
Käthe-Kollwitz-Straße 15
Nordhausen
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